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Muttekopf (Imster)


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 27.07.2009)

Der etwa einstündige Marsch entlang des Fundoabachs hinein zum Talschluss des Fundaistals ist landschaftlich beeindruckend und für den Pflanzenliebhaber eine Augenweide. Hier findet man noch etliche Gruppen vom Gelben Enzian. Der Anstieg zur Fundoasalpe ist nur an kurzen Stellen steil. Oben öffnet sich ein weites, fast ebenes Weideland mit großen Felsbrocken bestückt. Dort treffen wir nach ca 2 Std unterhalb der Brunnkarspitze auf den Fernwanderweg E4, der von der Hanauer Hütte zur Muttekopfhütte führt. Ihm folgen wir nach Osten, steigen unterhalb des Rotkopfs in die Kübelwände ein, deren brüchiges Konglomeratgestein ein vorsichtiges Hochsteigen verlangt. Einige Stellen des schmalen und manchmal etwas ausgesetzten Steigs sind zusätzlich  mit Kettenbändern gesichert. Nach etwa 1,5 Stunden erreichen wir die Muttekopfscharte, wo wir zum ersten Mal auf eine größere Wandergruppe treffen, die vom Gipfel über die Scharte zur Muttekopfhütte absteigt. Der von uns gewählte Anstieg dagegen lässt dem Bergfreund die Stille und Einsamkeit. Von der Muttekopfscharte geht es in knapp 30 Minuten über Blockwerk und Schotter hinauf zum Gipfelkreuz, von dem sich am 27.7.09 ein fantastischer Rundblick bot. Im Norden Tannheimer Gruppe, Forggensee mit Säuling und den Ammergauer Bergen, im Osten das Zugspitzmassiv und vor uns die Heiterwand, im Südosten, Zillertaler und Stubaier, im Süden die Ötztaler und gegen Westen die Gipfel des Parzinns, mit der alles überragenden Großen Schlenkerspitze, weiter entfernt die Freispitze, Holzgauer Wetterspitze und gegen Nordwest der Allgäuer Hauptkamm und die Hornbachkette.

Route

Von Pfafflar über Wiesengelände entlang des Weidezauns in niederen Bergwald, der bald in Latschengestrüpp übergeht. Hier treffen wir mit dem Weg von Boden herauf zusammen. Wir folgen zunächst am Ostufer des Baches dem Wasserlauf gegen Süden und erreichen das Bachbett nach etwa 20 Minuten, das wir über Geröllbrocken überqueren. Nun folgen wir auf der Westseite dem Bach hinein zum Talschluss und queren erneut den Wasserlauf nach dem vom Osten herabfallenden Klammental. Auf feuchtem Wiesengrund, durchsetzt mit Felsgeröll, steigen wir hinauf zur Fundoaalpe, wo Schafe weiden. Rechts vor uns ragt die große Schlenkerspitze auf. Das ebene Gelände lädt zu einer Rast ein, bei der wir die Stille, nur unterbrochen vom Rauschen des Wasserfalls, genießen. Der weitere Weg nach Osten führt uns hinauf an die Abstürze des Rotkopfes und hinein in die Kübelwände. Hier ist leichtes Klettern angesagt, bevor wir dann die Muttekopfscharte erreichen. Der Restanstieg ist einfach zu bewältigen. Man kann sowohl weglos direkt aufsteigen als auch dem Serpentinenpfad zum Gipfel folgen.

Der Abstieg erfolgte dann wie der Aufstieg, wobei die Nachmittagssonne fast zu viel wurde. Immerhin war der von uns gewählte Tag ein Hochsommertag ohne Wölkchen am Himmel und wir waren gut beraten mit unserem 1,5l Wasservorrat pro Person.

Anfahrt

Über Füssen nach Reutte und von der Abfahrt Süd der Umgehungsstraße durch Reutte auf die B198 bis kurz nach Elmen. Dort biegen wir links ab, folgen der Passstraße hinauf durch Bschlabs nach Boden und nochmals 200m auf der Hanntennjochstraße bis zu den wenigen Häusern von Pfafflar. Da wir schon um 6 Uhr da sind, bekommen wir in einer Ausbuchtung einen Parkplatz für unser Auto (die weiter oben folgenden ausgewiesenen Parkplätze gehören zum Restaurant und können nur von Gästen genutzt werden) und sparen uns somit 200 Höhenmeter, da wir sonst in Boden den dort vorhandenen Parkplatz, der für Bergwanderer eingerichtet ist, angesteuert hätten.