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Pragser Seekofel - 2810 m


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 11.07.2011)

Der Seekofel (italienisch Croda del Beco) ist ein 2.810 Meter hoher Berg, der imposant am Südufer des Pragser Wildsees in den Himmel ragt.  Der Gipfel ist mit Ausgangspunkt Pragser Wildsee auf teilweise gesicherten Bergpfaden, die Felserfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern, über das Törl (Porta Sora al Forn 2.388 m) zu erreichen.

Route

Die Tour beginnt sehr gemütlich bei den Parkplätzen. Am Westufer entlang geht es bis in die südöstliche Ecke des Sees, wo der Weg Nr. 1 vom teils mit Geröll überschütteten Talboden ansteigt. Eine erste, grüne Talstufe wird auf dem schön angelegten Weg umgangen, es wird zunehmend steiler und so gelangen wir hinauf in eine begraste Senke, ins sogenannte Nabige Loch mit Wegweisern. Nach links geht der Weg zur Rossalm. Unser Weg führt nach rechts hinauf durch Lärchen- und Zirbenwald, später über Geröll und Schutt unterhalb der beeindruckenden Ostflanke des Seekofels. Hier ist eine mit Ketten gesicherte Felsstufe zu überwinden, bevor wir ein weites, teils grasiges Kar, den so genannten Ofen, erreichen. Nun geht der Weg zunächst nur mäßig ansteigend über den Karboden, später wird er steiler und führt uns über Schutt hinauf in das Törl (Forc. Sora Forno auf 2.380 m) mit einem schönen Marienbildstock. Hier wird plötzlich und überraschend der Blick frei auf die linker Hand etwas unter uns liegende Seekofelhütte, auf die weiten Almböden von Fosses und Sennes sowie auf die Tofane, den Monte Pelmo und die Hohe Gaisel. Am Törl teilt sich der Weg. Wir folgen dem Steig nach rechts, um die letzten gut 400 Höhenmeter hinter uns zu bringen (ab hier sind absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt). In Serpentinen steigen wir durch die stufenartigen Felsschrofen des Südostrückens des Seekofels empor. Weiter oben führt der Weg über eine mit Ketten versehene Steilstufe in teils griffigem, teils etwas rutschigem Fels hinauf auf den breiten Grat, über den wir nun wieder auf bequemerem Steig hinauf zum Gipfelkreuz des Seekofels gelangen. Noch kaum zu Atem gekommen, steht er uns beim unbeschreiblichen Tiefblick auf den Pragser Wildsee schon wieder still. Auch das sich uns bietende Gipfelpanorama lässt das Bergsteigerherz höher schlagen: Von den Ahrntalern, den Rieserfernern über das Kreuzkofelmassiv, die Tofana, Conturines, Lavarella bis zu den Sextener Dolomiten mit den Drei Zinnen reicht der Blick. Nach dem obligaten Eintrag ins Gipfelbuch steigen wir auf dem Aufstiegsweg wieder ab zum Bildstöckl im Törl und von dort in wenigen Minuten hinunter zur Seekofelhütte auf 2.327 m. http://www.enrosadira.it/rifugi/biella.htm Für den weiteren Abstieg entscheiden wir uns für den Weg Nr. 23, der unterhalb der Westwände des Seekofels und des Kleinen Seekofels, durch Senken und über Hügel nicht allzu anstrengend hinauf zur Seitenbachscharte (2.331 m) führt. Von dort geht es zuerst in einer wahren Rutschpartie durch die Geröllwüste des Sennestales, danach durch die Latschenfelder des Seitenbachtales hinunter zur Grünwaldalm (1.590 m, Einkehrmöglichkeit) und von dort auf dem bequemen Zufahrtsweg durch den Wald und über sattgrüne Almböden hinunter zum See und auf der westlichen Seepromenade wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Wer am Ende der Tour noch genügend Kräfte und Motivation aufbringt, dem empfliehlt sich als krönenender Abschluss die Seeumrundung (ca. eine Dreiviertelstunde). Am Nachmittag liegt der See meistens spiegelglatt, ruhig und in seiner grünen Farbe in der Sonne funkelnd da.

Anfahrt

Vom Brenner auf der Autobahn A22 bis zur Ausfahrt Brixen/Pustertal. Weiter durch das Pustertal bis kurz nach Welsberg. Dort nach links ab ins Pragsertal. Den Verkehrsschildern folgend hinauf zu den Parkplätzen am Pragser Wildsee (gebührenpflichtig Euro 5.- pro Tag).