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Meilerhütte


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 29.07.2016)

Der Wetterbericht hatte sonniges Bergwetter für die Region vorausgesagt. Umso ernüchternder für mich, als es bei der Anfahrt ab Oberammergau zu regnen begann! In Puitbach, am kostenlosen Parkplatz neben der Leutascher Ache, lief ich auf der Straße nach Reindlau zum Hotel Hubertushof. In der Einfahrt führt rechts ein Fahrweg hinauf zu einer Einbuchtung, in der es gegen Gebühr von zur Zeit 5.-€ pro Tag Parkmöglichkeit gibt. Von hier geht es auf dem Pfad Nr 22 in nordwestlicher Richtung ins Bergleintal. Der Anstieg durch den Bergwald ist gut markiert, und nach kurzer Zeit trifft der Pfad auf den Weg Nr. 801, der von Puittal heraufführt. Während des weiteren Aufstiegs bleibt man immer links des Baches. Kurz läuft der Anstiegsweg direkt neben dem Bach, bevor er dann steil und in Serpentinen durch die Nordostausläufer der Öfelespitze rasch an Höhe gewinnt. Immer wieder müssen Felsstufen überklettert werden, die an diesem Morgen sehr rutschig waren, da es regnete. Somit waren außer ein paar Tiefblicke hinab ins Leutaschtal keine Berggipfel auszumachen, da der Himmel wolkenverhangen war. Schade, das bedeutete für das heutige Gipfelziel, die Partenkirchner Dreitorspitze keine guten Aussichten. Nachdem das baumreiche Steilstück durchstiegen war, folgt der Weiterweg auf dem vom ehemaligen Gletscher aufgeschütteten Moränenhügel. Die Wegmarkierungen sind gut, der Weiterweg über offenes Gelände ist gut einsehbar. Wer ruhig steigt, kann in dieser grasigen Steinlandschaft gut Gämsen beim "Morgenfrühstück" beobachten, die recht verwundert schauten, dass zu so früher Morgenzeit bereits ein einsamer "Zweibeiner" Richtung Platt aufstieg. Kurz unter der Mustersteinhütte quert man den Gletscherbach. Die Hütte bietet sich mit ihren Ruhebänken als Rastplatz an, außerdem war es Zeit nach Anfahrtszeit und Aufstieg eine Stärkung einzuziehen. Leider öffnete sich auch jetzt noch nicht die Wolkendecke, auch wenn es zwischenzeitlich aufgehört hatte zu regnen. So langsam machte ich mich vertraut, das heutige Gipfelziel aufzugeben und dafür die Meilerhütte als Endpunkt anzuvisieren. Der Weiterweg über das Leutascher Platt bot keine Probleme, von den Bergen ringsum tauchten nur kurzzeitig Öfelekopf und Musterstein aus dem Wolkengebräu auf. Die beiden Dreitorspitzen  im Westen blieben den ganzen Tag verborgen. Das letzte Stück hinauf zur Meilerhütte führt nicht mehr durch die steile Schuttrinne nach oben, sondern der Aufstieg wurde links der Rinne durch Schrofengelände und Geröll nahe am Zustiegsweg zum Hermann Barth Steig verlegt. So gelangt man recht angenehm auf den Grat, der Bayern von Tirol trennt und auf dem die alte und die neue Meilerhütte thronen. Eine Tasse Kaffee und eine heiße Suppe hoben meine Laune zusehends, auch wenn das Wetter nur einen wolkenverhangenen Aufstieg auf die Dreitorspitze ohne Fernsicht versprach. So blieb ich fast eine Stunde in der Hütte und hoffte, dass es doch noch aufreißen würde, was nicht der Fall war. Deshalb stieg ich wieder auf dem selben Weg durch das Bergleintal hinab nach Reindlau. Fazit: Auch ein trüber Tag ist in den Bergen interessant. Nach vielen Gipfeln ist auch eine Alpenvereinshütte ein lohnendes Ausflugsziel und ohne Zeitdruck bleibt Zeit für die Beobachtung der vierbeinigen Bergbewohner.

 

Route

Hier die genauen Tourdaten, ausgelesen aus dem GPS-Logger:

Gesamtstrecke der Tour 17,544 km, überwundene Höhenmeter 1285 hm, insgesamt 9,5 Std mit insgesamt 70 Min. Pause eingeschlossen.

Der Aufstieg von Puitbach über Reindlau und Hotel Hubertushof bis zur Meilerhütte 4,5 Std, Abstieg auf dem selben Weg und am Abzweig zum Hubertushof weiter auf Weg Nr. 801 bis Puitbach in 3 Std.

Wer auf dieser Route aus dem Leutascher Tal als Ziel die Partnacher Dreitorspitze anvisiert, könnte kurz vor der Mustersteinhütte den markierten Pfad verlassen und im trockenen Gletscherbachbett weiter nach Westen aufsteigen, bis er an das Geröllfeld der Partnacher Dreitorspitze stößt, wo der gesicherte Pfad, von der Meilerhütte um den Bayerländer Turm herum, zum Geröllfeld herabführt. Auf diese Weise spart man einiges an Höhenmeter und kommt direkt zum Einstieg des Klettersteiges. Eine weitere Variante wäre der Zustieg aus bzw. der Abstieg in das Puittal, wenn man den Durchstieg durch die Söllerrinne nicht scheut. Dieser Weg verkürzt die Aufstiegszeit um einiges, allerdings erfordert die Söllerrinne sicheres Steigen in der Schwierigkeitsstufe I, die für erfahrene Tourengeher keine Probleme bereiten dürfte.

An dieser Stelle hätte nun eine Beschreibung des Klettersteiges hinauf zur Partnacher Dreitorspitze stehen sollen. Aber auf Grund der geringen Sichtweite verzichtete ich auf einen Aufstieg (erhöhte Steinschlaggefahr durch Kletterer im Steig, weil ihr Standort nicht zu sehen ist, nur "Suppe" auf dem Gipfel).

Anfahrt

Aus Mittenwald auf der Straße in Richtung Leutasch und entweder kurz vor Reindlau beim Hotel Hubertushof den gebührenpflichtigen Parkplatz auswählen oder ca 2 km weiter nach Puitbach fahren, wo zur linken Seite vor der Brücke kostenlose Parkplätze ausgewiesen sind, die ab Mittag guten Schatten bieten, so dass man am Abend kein überhitztes Auto vorfindet. Wer von hier die Straße überquert und auf dem kleinen Strässchen in Richtung Norden auf den Öfelekopf zuhält, trifft nach kurzer Zeit auf den Wanderweg Nr. 801, der ins Bergleintal führt.