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Auf Vorderer Hasenfluh (2534m) und Oberer Wildgrubenspitze (2625m)


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 11.08.2011)

Nach langer Schlechtwetterperiode sollte der heutige Bergtag auf zwei Gipfel führen, zunächst auf die Vordere Hasenfluh, dann auf die Obere Wildgrubenspitze. Deshalb legten wir vom Aufstieg in Zürs bis zum Zürsersee gleich ein flottes Tempo vor und waren nach 75 min am Abzweig zur Hasenfluh. Leider war vom Anstiegsweg nichts zu finden, sowohl fehlende Wegmarkierungen als auch der von Kühen zerstampfte Rasenberg verleiteten uns auf dem Grat der Grasrippe nach oben zu steigen. Kurz unterhalb der Lawinenverbauung war mir dann klar, dass das nicht der richtige Weg sein konnte. Östlich des steilen Grathanges entdeckte ich dann die Pfadspur weit unten, die ins Geröll unterhalb der Hasenfluh führte. Also mussten wir von den zwischenzeitlich 150 Höhenmetern wieder 70 absteigen, um auf den richtigen Anstiegsweg zu kommen. Gut markiert führt der Pfad an die Wand der Hasenfluh heran. Der Durchstieg ist in leichter Kletterei zu bewältigen, der Weiterweg auf dem Hochplateau bis zur Vorderen Hasenfluh mit Kreuz ist problemlos. Eine phantastische Rundumsicht ist bei klarem Wetter, wie an unserem Bergtag gegeben, der Lohn für die Aufstiegsmühen. Beeindruckend die Untere Wildgrubenspitze unmittelbar gegenüber! Der Abstieg zum Zürsersee erfolgte auf dem Anstiegsweg, der Weg um den See auf der Südseite erfordert kurz nach der Bachüberquerung Aufmerksamkeit, denn der Bergpfad hinauf zum Madlochjoch zweigt hier ab, ohne dass ein Wegweiser das anzeigt (ein roter Punkt am Wegesrand ganz unauffällig wird leicht übersehen!) Das hatte zur Folge, dass wir dem steilen Anstiegsweg unter dem Lift nach Süden etwa 100 Höhenmeter an die Wand der Unteren Wildgrubenspitze  hin folgten. Dann bemerkten wir den Irrtum und stiegen zurück. Leicht zu merken: Der Aufstiegspfad liegt weiter westlich am See, dort, wo der Sessellift hinauf zum Madlochjoch führt. Diesem Pfad folgte ich hinauf zum Joch, das ich nach 40 min erreichte. Der Weiterweg zum Aufstieg auf die Obere Wildgrubenspitze führt zunächst nach Süden über grobes Blockwerk, bevor dann am Grat blaue Markierungspunkte die Richtung angeben.  Vom Madlochjoch bis zum Gipfel sind  ca 30 min einzuplanen, wenn man flott hochsteigt. Etwa 5m unterhalb des Gipfels verhindert ein Gratabbruch den direkten Aufstieg. Etwas unterhalb kann man jedoch südseitig auf den auf beiden Seiten sehr steil abfallenden schmalen Sattel gelangen und die letzten Meter bis zum Gipfel ansteigen. Ein toller Tiefblick auf das Almgelände und auf die benachbarten Berge im Osten sind der Lohn für die Anstrengung. Alle Eindrücke überragend ist jedoch der ständige Kontakt mit der Nordkante der Roggalspitze, die man vom Aufstieg auf die Obere Wildgrubenspitze ständig neben sich hat, fast so, als wenn man selbst auf ihr hochsteigen würde. Im Westen grüßen Spuller Schafberg, See und Ravensburger Hütte herauf, weiter entfernt Rote Wand, Braunarlspitze und Mohnenfluh. Wer keine Pause benötigt, kann nun vom Gipfel auf dem Anstiegsweg bis nach Zürs in 2,5 Std absteigen

Route

 

Vom südlichen Ortsende führt ein gut markierter Anstiegspfad hinauf zum Zürsersee, für den man  bei zügiger Gehweise ca 80 min benötigt. Der Aufstieg zur Vordere Hasenfluh führt östlich um die Grasrippe herum, die Markierungspunkte beginnen im vorgelagerten Geröll. Der Durchstieg liegt etwa in der Mitte der breiten Nordwand, der Weiterweg auf die Hochfläche der Hasenfluh erfolgt nah am Nordgrat. Auf dem leicht ansteigenden Plateau erreicht man das im Osten am Absturz stehende Kreuz nach etwa einer Stunde Aufstiegszeit. Roggspitze und Valluga im Osten, Kuchenspitze, Patteriol und Eisentaler Spitzen im Süden, ganz nah im Südwesten direkt vor der Hinteren Hasenfluh aufragend die Untere Grätlisgratspitze, die Untere Wildgrubenspitze und im Westen Obere Wildgrubenspitze, die Einkerbung des Madlochjochs und Omeshorn, im Norden Großer Widderstein, Karhorn, Rüfispitze, die drei Wörster Spitzen und weiter entfernt der Biberkopf.

Der Abstieg hinab zum Zürsersee erfolgt auf dem Anstiegsweg in ca 50 min. Nun südlich um den See herumgehen, am Wasser dem Pfad am Ufer folgen, bis knapp unterhalb des Sesselliftes im Westen des Sees. Von hier auf gut markiertem Pfad die erste Steilstufe hoch in das weiträumige Kar, dies nach Westen auf ebener Weidefläche durchqueren und durch die 2. Steilstufe hinauf zum Madlochjoch, wo auch die Bergstation der Sesselbahn endet. Nach dem Madlochjoch nach Süden hinein in unangenehmes Blockwerk, am besten hier nicht sehr steil hinauf auf die Obere Wildgrubenspitze, sondern zunächst auf den Grat weiter nach Süden aufsteigen, bis die Roggalspitze in ihrer gesamten Länge vor einem aufragt. Hier nun finden sich durch die unangenehme steile Steinwüste wenige blaue Markierungspunkte, die unter den Felsgipfel der Wildgrubenspitze führen. Die letzten Meter hinauf erfordern dann noch eine etwas kitzlige Kletterei, bevor man vom Gipfel den Blick auf die nahen und fernen Bergketten genießen kann.

Der gesamte Abstiegsweg ist mit dem beschriebenen Aufstiegsweg identisch.

Tourdaten: 17 km Wegstrecke, insgesamt gestiegen 1491 Höhenmeter, Zeitaufwand mit Pausen 9 Std.

Hinweis: Bei den eingegebenen Koordinaten handelt es sich um die Koordinaten des Gipfels der Oberen Wildgrubenspitze;

Anfahrt

Aus dem Lechtal auf der B198 von Reutte nach Warth und weiter nach Lech. In Lech der Straße hinauf nach Zürs folgen, wo sich im Sommer viele kostenlose Parkplätze anbieten. Empfehlenswert ist das Parken am Ortsende von Zürs Richtung Flexenpass, da hier die kürzeste Anstiegsroute hinauf zum Zürsersee führt.