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Gabelschrofen


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 27.05.2016)

Um 3:30 Uhr startete ich von Zuhause, um den angekündigten Gewittern am Nachmittag aus dem Weg zu gehen. Wenige km vor dem Ziel, dem Ammerwaldhotel, war es mit der reibungslosen Anfahrt vorbei. Die Verbindung Ettal - Reutte war ab Linderhof gesperrt und ich musste über Garmisch, Lermoos, Reutte und Plansee mein Ziel ansteuern, was eine Stunde Fahrzeit mehr bedeutete.

Kurz nach 7:00 Uhr startete ich vom Ammerwaldhotel und stieg auf dem Schützensteig hinter der Hotelanlage auf. Der Bergpfad ist angenehm zu gehen und führt in mäßiger Steigung durch Bergwald nach Norden hinauf auf das offene Almgelände.  Kurz vo der Jägerhütte bog ich nach rechts zum Ochsenängerle ab. Dort musste ich mich dann entscheiden, ob ich dem Weg Nr. 201 rechts hinauf zur Roggentalgabel oder dem Forstweg nach links Richtung "Niederer Straußbergsattel" folgen sollte. Da der Ochsenälpeleskopf bis weit unter 1700 m schneebedeckt war, entschied ich mich für die 2. Variante. Bis zum Abzweig und anschließendem Nordostanstieg in Richtung Schwangauer Kessel war der Weg durch Bergwald, später durch offenes Gelände und Latschen schneefrei und die Sonne hatte Krokusse, Aurikel und Enziane zu hunderten aus dem Boden gelockt. Aber entlang des Niederen Straußberges wechselte der Frühling zurück in den Winter. Der Bergweg war größtenteils von einer harschen Schneedecke verborgen und nur die Trittspur der vorausgegangenen Tourengänger zeigte die Aufstiegsrichtung an. Am Abzweig, an dem der Prinzregentensteig in den Schwangauer Talkessel hinabführt, während der Via Alpina Weg weiter zum Gabelschrofensattel hinaufführt, hatte die Sonnenkraft den Aufstiegsweg bis auf wenige Schneefelder freigelegt. Anders sah es dann oben am Sattel aus. Eine geschlossene, dicke Schneedecke reichte weit hinab ins Gumpenkar, die ich ebenso wenig ohne Steigeisen absteigen als auch hinauf zum Krähengipfel klettern wollte, den ich mir für den heutigen Tag vorgenommen hatte. Bei einer einstündigen Brotzeitpause, in der ich genügend Zeit hatte, den Gabelschrofenaufstieg direkt vor mir, zwar eisfrei aber mit einer abschreckenden Südwand,  und das schneebedeckte Steilstück durch die Nordseite der Krähe hinauf zum Kreuz studieren konnte, fasste ich den Entschluss, auf dem selben Weg wieder abzusteigen auf dem ich aufgestiegen war. Wer weiß, wie es oben auf dem Krähegipfel und dem Weiterweg zur Roggentalgabel aussah? Tiefschnee, der bei jedem Schritt nachgab und nasse Hosenbeine waren nicht das, was ich heute suchte. Um so mehr genoss ich die Aussicht hinab in den Schwangauer Kessel und nach Westen und Süden auf die noch tiefverschneiten Gipfel von Säuling, Tannhäuser Gruppe und Thaneller. Insgesamt gesehen, war ich etwa zwei Wochen zu früh zu dieser Tour aufgebrochen, da der zurückliegende Winter und vor allem die Schlechtwetterperiode im April nochmals reichlich Schnee für die Hochlagen gebracht hatte.

Route

Hier die Daten der Tagestour mit den genauen Daten, ausgelesen aus dem GPS Logger:

Aufstieg vom Ammerwaldhotel hinauf zum Abzweig Ochsenängerle und weiter zum Abzweig am Niederen Straußberg in Richtung Gabelschrofensattel in zwei Stunden. Von dort bis zum Gipfel wegen der vielen Schneefelder nochmals 1,5 Std, was insgesamt eine Aufstiegszeit von 3,5 Std ergab. Der Rückweg auf derselben Wegstrecke war nach 2 Std 45 Min. in gemütlicher Gangart erledigt.

Die Strecke selbst hatte eine Gesamtlänge von 15,852 km, dabei wurden 843 Höhenmeter überwunden. Während der Aufstieg über den Schützensteig und das Ochsenängerle hinüber zum Niederen Straußberg eine Wandertour ist, wurde der Aufstieg zum Sattel des Gabelschrofens wegen des vorhandenen Schnees zu einer etwas schwierigeren Tour. Den Aufstieg zur Krähe ließ ich bleiben, da im letzten Steilstück die Aufstiegsrinne total mit Schnee gefüllt war und ich die Steigeisen im Auto zurückgelassen hatte. Nur mit dem Pickel als Sicherung wollte ich da nicht hinauf, denn ein Ausrutscher würde zum tiefen Abfahren hinab ins Gumpenkar führen. Allein die Vorstellung, anschließend dort wieder bis zum Sattel aufsteigen zu müssen, ließ mich lieber hier am Sattel noch eine halbe Stunde länger in der warmen Sonne sitzen bleiben  und die Aussicht auf  die schneebedeckten Gipfel genießen.

Anfahrt

Anfahrt in 2016 nur über die Straße von Reutte entlang des Plansees bis zum Hotel Ammerwald, da die Strecke von Linderhof nach Reutte bis auf weiteres wegen Straßenbauarbeiten gesperrt bleibt.